Ecuador 2011

Als wir nach unserer 16-Stunden langen Reise von Düsseldorf nach Quito ankamen, wurden wir herzlich von Sandra und ihrem Bruder begrüßt. Sie brachten uns in sehr komfortablen Autos innerhalb von 4 Stunden nach La Concordia. Noch am selben Tag sahen wir rund 50 Patienten. Diese präoperative Konsultation wurde sehr gut von Kathia und Samuel organisiert.
 
Situation am Quninde District Hospital
 
Am nächsten Tag brachte man uns nach Quininde zum lokalen Bezirkskrankenhaus, das ca. 40  Autominuten von userer Unterkunft entfernt war. Wir wurden von dem leitenden Chirurgen begrüßt und uns ein OP Saal zugewiesen. Dort arbeiteten wir weitgehend selbstständig. Die hygienischen Verhältnisse waren akzeptabel. Die Bevölkerung war extrem dankbar und versuchte uns es so angenehm wie möglich zu machen. Auf deren Leibspeise (Meerschweinchen) verzichteten wir jedoch dankbar. Da sich das Krankenhaus in der Nähe von Kolumbien befand wurden wir von der örtlichen Polizei vor Entführungen geschützt.
 
Patientendaten:
 
Insgesamt operierten wir 43 Hernien (auf Grund 1 Feiertages und Schwierigkeiten bei der Sterilisation) : 24 Leistenbrüche, 2 Schenkelhernien, 6 Narbenbrüche, 10 Nabelbrüche und 1 Oberbauchbruch. Drei Patienten (8%) hatten eine bilaterale Hernien, und 5 Patienten (14%) hatten zwei Brüchen (Leistenhernie und Nabelbruch). 80% der Hernien  waren primäre.
 
64% der Patienten waren männlich, das Alter lag zwischen 10 bis 72 bei einem mittleren Alter von 41. Im Durchschnitt hatten die Patienten 8,4 Jahre bereits einen Leistenbruch. 67% der Patienten hatten Schmerzen und 6% hatten sogar Erbrechen. 88% der Patienten mit einem Leistenbruch erhielten ein Netz. Eine Patientin mit einem riesigen Narbenbruch wurde mit einem modifizierten Ramirez Verfahren versorgt.
 
72% der Patienten erhielten eine Spinalanästhesie, 22% ein Lokalanästhetikum, und 6% eine Narkose. 3 weitere Patienten mit riesigen Narbenhernien konnten wir nicht versorgen, da die Nachsorge in dem Krankenhaus nicht gewährleistet war.
 
Die Mission war trotz aller Schwierigkeiten ein Erfolg und wie alle meinten schon etwas härter, als in Afrika.